Bereits im Folgejahr seiner Gründung in 2008 war der Friedrichsdorfer Yachtclub bei der Hessenregatta für Fahrtensegler mit 3 Yachten vertreten. Seither hat er keine der jährlich im Mai ausgetragenen Wettfahrten versäumt. Mit insgesamt 4 Siegen in der Vereinswertung um den „Hessencup“ sowie 7 Platzierungen auf dem 2. und 3. Platz hat sich der Verein unter hessischen Seglern und in Friedrichsdorf einen Namen gemacht.
Die Vorzeichen für eine Fortsetzung der „Bilderbuch-Erfolgsgeschichte“ waren bei der kürzlich beendeten Regatta denkbar ungünstig. Mehrere Vereins-Skipper, die in den Vorjahren die Erfolgsgaranten waren, mussten w/ Terminüberschneidungen auf eine Teilnahme verzichten. Hinzu kam, dass infolge Umzugs eines vertrauten Vercharterers diesmal unbekannte Charteryachten gebucht wurden. Und diese erwiesen sich als wenig konkurrenzfähig.
Mehr Fortune hatten in diesem Jahr die Segler vom Edertaler Segelverein, die mit mehreren Topp-Platzierungen ihrer Vereins-Skipper den begehrten Hessencup vor Segelvereinen aus Wiesbaden, Rüsselsheim (Titelverteidiger) und Frankfurt/M. zum schönsten hessischen Segelrevier an den Edersee holen konnten. Die 3 Crews vom Friedrichsdorfer Yachtclub erreichten den 5. Platz vor dem Segelclub Aartal. Die Einzel- und Mannschaftsergebnisse können im Internet unter manage2sail – Hessenregatta, Ergebnisse nachgelesen werden.
Die 30. Hessenregatta wird aus zwei Gründen einen besonderen Platz in ihren Annalen bekommen. Erstmals in ihrer Geschichte hat die Regattaleitung zwei Etappen aufgrund Starkwind (in Böen 7 – 8) komplett abgesagt. Bei zwei weiteren Etappen mussten w/ beginnender Flaute Bahnverkürzungen organisiert werden. In der abschließenden Regatta haben 20 Yachten – von insgesamt 46 Yachten – das Etappenziel nicht in der vorgeschriebenen Zeit erreicht. Gesegelt wurde vom Fehmarnsund nach Gedser (Dänemark), anschließend nach Warnemünde (dort 2 Ruhetage) und Schlussetappe (Bahnverkürzung) zum Lübeck-Ostseeweg.
Der diesmal nicht vom Erfolg gekrönte Friedrichsdorfer Yachtclub erfuhr bei der Siegerehrung im voll besetzten Kursaal von Heiligenhafen gleichwohl eine besondere Würdigung. Erstmals in der Geschichte der Hessenregatta hatte der Verein auf Initiative von Vorstandsmitglied Frank Schreiner eine hessische Jugendcrew zusammengestellt (separater Bericht). Dies nahm der Präsident des Hessischen Seglerverbands, Klaus Dieter Lachmann gerne zum Anlass, die Crew mit Skipper Andreas Schröder und den Friedrichsdorfer Jugendlichen: Clara Werckmeister, Peter Schreiner und Gianluca Winkler, verstärkt mit 2 Jugendlichen vom SC Inheiden unter großem Applaus auf die Bühne zu holen.
Da war die anschließende Übergabe der „roten Laterne“ für Altskipper Georg Stötzel nur unbedeutendes Nebenwerk.
Von Georg Stötzel